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Düsseldorf mit Mühe gegen St. Pauli (6. Spieltag)

Der zweite Akt der Carlsen-Festspiele zu St. Pauli hat es sogar in die Tagesschau geschafft. Um etwa 20.14 Uhr verkündete der beste Schachspieler der Welt im ersten deutschen Fernsehen, seine Einsätze in der Schachbundesliga hätten ihm Freude bereitet. Seine Mannschaft hält er nach dem ersten Saisonsieg für in der Liga angekommen. Im März soll/will Carlsen wieder mit von der Partie sein, dann im Millerntorstadion vor deutlich mehr Fans, als an diesem Wochenende ins Brahms-Kontor passten.

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Die sonntägliche Niederlage von St. Pauli gegen den Meisterschaftsfavoriten Düsseldorfer SK vermochte Carlsen nicht zu verhindern. Aber sein Team, beschwingt vom Erfolg über Solingen, kann für sich in Anspruch nehmen, als erste Mannschaft den Düsseldorfern Probleme bereitet zu haben. Erst mit der letzten Partie beim Stande von 3,5:3,5 fiel die Entscheidung zugunsten der Favoriten.

Düsseldorf ist damit das einzige Team der Liga ohne Minuspunkte. Den anderen beiden, die bis dahin eine weiße Weste trugen, hat sich am Samstag und Sonntag der Deutsche Meister SC Viernheim angenommen. Nach dem Sieg über Baden-Baden schlugen die Viernheimer am Sonntag auch die SF Deizisau, deren Tabellenführung nicht lange hielt.

Wanderer, kommst du nach Bad Mergentheim-Löffelstelzen, begrüßt dich die Schachbundesliga. | Foto (AI-bearbeitet): Andreas Krauß/SV Deggendorf

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Tags zuvor gegen Viernheim war Rustam Kasimdzhanov der einzige Baden-Badener gewesen, der verlor. Am Sonntag drehte der Exweltmeister den Spieß um. Gegen den SC Heimbach-Weis/Neuwied war er der einzige, der gewann. Wie am Vortag die Niederlage zu einem verlorenen Match führte, war am Sonntag dieser eine volle Punkt genug für den Mannschaftssieg.

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Dass beiderseits die Köpfe schwer sind, ist zu Beginn der morgendlichen Sonntagsrunde nicht ungewöhnlich. Bald allerdings raufte sich vor allem Jakub Kosakowski (l.) die Haare, während es bei Rustam Kasimdzhanov wie am Schnürchen lief. | Foto: Angelika Valkova

Der allerdings stand, obwohl überraschend knapp, nie in Frage. Die Baden-Badener agierten nach ihrem bewährten Konzept, die Schwarzpartien schnell wegzuremisieren, um dann mit den weißen Steinen die entscheidenden Punkte zu machen. Und so liefen beim Stand von 2,5:2,5 noch drei Baden-Badener Weißpartien von Richard Rapport, Vincent Keymer und eben Rustam Kasimdzhanov, alle drei mit Potenzial für mehr. Es sollte dann nur ein voller Punkt herausspringen, gerade genug für den Mannschaftssieg. 

Mit diesem Sieg hat Baden-Baden die Tabellenspitze zurückerobert. Heimbach hingegen hat auf Rang 15 mit einem Zähler aus fünf Matches Anlass zur Sorge, allerdings bislang vor allem gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel gespielt.

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Obwohl die erste Partie dieses Vergleichs remis endete, war damit doch die Weiche gestellt, wie dieses Match laufen würde. In bedenklicher Stellung nahm Frederik Svane die Friedensofferte von Borki Predojevic nur zu gerne an. Damit war die einzige Partie beendet, die den Kirchweyhern mehr als einen halben Punkt versprach.

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Glatter Sieg mit hübschem Ausknipser am Ende.

Ein überraschend bequemer Sieg von Nils Grandelius über Ivan Saric und ein voller Punkt von Luis Engel, der mit einer hübschen taktischen Pointe einen Freibauern durchbrachte, legten die Basis für den zweiten Hamburger Sieg des Wochenendes.

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Ivan Saric (l.) gegen Nils Grandelius. | Foto: Reinhard Ahrens/Hamburger SK

Beim Stande von 4,5:2,5 versuchte noch Leonardo Costa, die Höhe des Sieges zu vergrößern. Aus der offenen Königsstellung von Aleksandar Kovacevic hatte er nicht unmittelbar Kapital schlagen können, sich aber ein Endspiel mit drei Mehrbauern für die Minusqualität erkämpft. Dieses Endspiel entpuppte sich als ungewinnbar.

Mit nun acht Punkten aus sechs Matches orientieren sich die Hamburger nach oben. Kirchweyhe mit drei Zählern ist vorerst ein gutes Stück entfernt von der oberen Tabellenhälfte, in der sich das Team in den vergangenen beiden Saisons etabliert hatte.

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Schon dass es zwischenzeitlich 3:3 stand, war glücklich für Solingen. Am Spitzenbrett brachte Velimir Ivic dem bedauernswerten Max Warmerdam die zweite Niederlage des Wochenendes bei, eine Null, die Alexander Krastev gegen Vlastimil Babula ausglich - obwohl der Tscheche klar am Drücker gewesen war. Aber mit einem Aussetzer ruinierte er plötzlich seine Einbahnstraßenpartie.

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28...Lxh3! und Schwarz ist am Drücker.

Der SV Werder hatte stets die Partie von Zahar Efimenko gegen Mads Andersen in der Hinterhand. Nach einem feinen Figurenopfer für Angriff und zwei Bauern im 28. Zug hatte sich mehr und mehr angedeutet, dass Efimenko triumphieren würde. Als am achten Brett Alexander Naumann sein Leichtfigurenendspiel gegen Nikolas Wachinger entglitt, wurde der Bremer Sieg noch deutlicher. 

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Links Alexander Naumann gegen Nikolas Wachinger, rechts Surya Ganguly gegen Zbynek Hracek. | Foto: Alexandra Leib/FC St. Pauli

Die einstigen Deutschen Meister aus Solingen haben ein ernüchterndes Wochenende mit zwei Niederlagen hinter sich. Mit nun sechs Punkten aus fünf Matches ist das Team auf den achten Rang der Tabelle zurückgefallen.

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Im Vier-Punkte-Spiel zwischen zwei Teams, die um den Klassenerhalt kämpfen, mussten sich am Ende beide mit jeweils einem Punkt begnügen. Nach vier ereignisarmen Unentschieden brachte Fy Antenaina Rakotomaharo die Bad Mergentheimer in Front. Martin Petrov auf de anderen Seite des Brettes hatte nie den Angriff gefunden, den er suchte. Rakotomaharo erstickte alle Versuche mit einem Qualitätsopfer, für das er Läuferpaar, Freibauer und aktives Spiel bekam - und letztlich den Punkt. Mit einer feinen technisch-positionellen Leistung glich Boban Bogosavljevic für Deggendorf aus.

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Fy Antenaina Rakotomahora gegen Martin Petrov. | Foto: Andreas Krauß/SV Deggendorf

Beim Stand von 3:3 liefen zum Schluss noch die Partien an den ersten beiden Brettern. Während auf Bad Mergentheimer Seite Valeryi Kazakouski einem ungefährdeten Sieg entgegensegelte, musste sich 2,04-Meter-Mann Aleksandar Indjic für Deggendorf strecken, um ein Endspiel mit zwei Leichtfiguren gegen Turm bei jeweils zwei Bauern zu gewinnen. Nach 88 Zügen war der Job erledigt und der Punkt für Deggendorf eingetütet.

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Valeriy Kazakouski gegen Narayanan. | Foto: Andreas Krauß/SV Deggendorf

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Bennet Hagner hat zwar jetzt den IM-Titel geschafft, aber den inoffiziellen Titel des Topscorers der Bundesliga muss der Youngster aus Baden-Baden nach diesem Wochenende abgeben - an einen anderen Youngster. Auf fünf Siege aus fünf Partien schraubte Javokhir Sindarov (19) an diesem Wochenende seine Bilanz, die ein Teil der Düsseldorfer Erfolgsgeschichte mit fünf Siegen aus fünf Matches ist. Düsseldorf ist das einzige verlustpunktfreie Team der Liga.

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Fünf Partien, fünf Punkte: Topscorer Javokhir Sindarov. | Foto: Jan Werner/Düsseldorfer SK

Dieses war das erste Match, in dem es knapp wurde. Das lag auch daran, dass am einmal mehr umlagerten ersten Brett nicht der Düsseldorfer Wei Yi Favorit war, sondern Magnus Carlsen. Und der nahm einiges Risiko, um seinem Team einen vollen Punkt zu bescheren, schaltete aber rechtzeitig einen Gang zurück, um nicht noch zu verlieren.  Mit dem erwarteten Remis endete auch die Begegnung der Carlsen-Coaches Peter Heine Nielsen und Jan Gustafsson, die zwar länger spielten, als viele Beobachter erwartet hatten, aber nie das Gleichgewicht in die eine oder andere Richtung störten.

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Wie Jorden van Foreest seinen Springer binnen zwei Zügen von b3 nach f5 überführte.

Beim Stand von 3:2 führte St. Pauli sogar. Bartosz Socko hatte mit den schwarzen Steinen eine couragierte Partie gegen Raunak Sadhwani gespielt und sich Gewinnchancen erarbeitet. Ein taktischer Bock des Inders beendete die Partie vorzeitig. Jorden van Foreest glich für Düsseldorf aus, während es Benedict Krause leicht fiel, sein Endspiel mit zwei Minusbauern gegen Victor Bologan zu halten. Er habe gerade erst beim Weissenhaus Young Masters dasselbe Endspiel verteidigen müssen, daher kenne er sich aus, erklärte Krause im Stream.

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45...Le3!, nicht entscheidend, aber der Anfang vom Ende.

Beim Stand von 3,5:3,5 entschied die Partie von Sindarov gegen Johan-Sebastian Christiansen. Die norwegische Nummer zwei hätte eine unlösbare Aufgabe lösen müssen, um das schwierige Endspiel zu halten. Mit feiner Technik fuhr der Usbeke den Partie- und Matchgewinn für Düsseldorf ein. 

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Magnus Carlsen, einmal mehr im Zentrum des Medieninteresses. Im März soll er wieder für St. Pauli mit von der Partie sein. | Foto: Ingrid Schulz

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Zum zweiten Mal in Folge hat der Deutsche Meister SC Viernheim den Tabellenführer besiegt und einer Mannschaft die erste Saisonniederlage zugefügt. Nach dem Viernheimer Vortagserfolg im Spitzenmatch gegen die OSG Baden-Baden waren die SF Deizisau auf den Platz ganz oben vorgerückt - für einen Tag, wie sich nun zeigte. Dem nominell favorisierten Viernheimer Team lieferten die Deizisauer den erwartet knappen Kampf. 

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Nach einem spektakulären Angriffssieg von Parham Maghsoodloo war es auf Deizisauer Seite Routinier Gata Kamsky, der mit einem klaren Erfolg über Alexey Sarana zum zwischenzeitlichen 3:3 ausglich. Aber zu diesem Zeitpunkt deutete sich der Viernheimer Sieg schon an.

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Der einstige Vizeweltmeister Gata Kamsky vermochte die knappe Deizisauer Niederlage nicht verhindern.

Während Aravindh gegen Jules Moussard auf Gewinn stand, war klar, dass Matthias Blübaum mit einem Bauern weniger im Endspiel gegen Jan-Krzysztof Duda keine Chance hat, einen zweiten vollen Punkt für Deizisau zu machen. Immerhin gelang es Blübaum, das resultierende Endspiel mit Turm vs. Turm+Läufer nach sechs Stunden ins Remis zu führen.

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Letzte Instruktionen vor Partiebeginn: SC-Viernheim-Chef Stefan Martin mit seinem Neuzugang Aravindh Chitambaram. | Foto: Angelika Valkova

Bericht zum 5. und 6. Spieltag der SF Deizisau

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Dass als erste der acht Partien diejenige am achten Brett zwischen Klaus Bischoff und Raj Tischbierek friedlich enden würde, war ohne hellseherische Fähigkeiten vorherzusehen. Aber dass sie so verläuft? Im fünften Zug zockte Tischbierek, indem er Bischoff ein zweifelhaftes Slawisch-Abspiel vorsetzte - und stellte wahrscheinlich erfreut fest, dass er den Münchner auf dem falschen Fuß erwischt hatte. Ein Hauen und Stechen inklusive schwankender Waagschalen folgte. In klar besserer Stellung für Weiß schlossen die beiden schließlich Frieden, bevor sich weitere Schwankungen einstellen konnten.

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Raj Tischbierek hat unlängst seinen Verlag und Zeitschrift "Schach" abgegeben. Vielleicht findet er jetzt die Zeit, sich mit ...Lg4-Slawen und anderen Spaßeröffnungen zu beschäftigen. Bundesliga-Rekordspieler Klaus Bischoff war auf solche Unseriositäten nicht vorbereitet. | Foto: Andreas Krauß/SV Deggendorf

Viel Zählbares war an diesem Tag für die Münchner ohnehin nicht drin. Außer natürlich für Vladimir Fedoseev, der nach seiner Weissenhaus-Qualifikation unter der Woche nun beim regulären Schach einen glatten Sieg einfuhr. Ansonsten punkteten die Dresdner, die nach ihrem bislang höchsten Saisonsieg den fünften Tabellenrang erklommen haben. 

Nation
UZB
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2683
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SWE
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GER
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