Wie funktioniert die Schachbundesliga?
16 Mannschaften treten in der Saison je einmal gegen jede andere an. Eine Mannschaft stellt acht Spieler aus einer vor der Saison festgelegten 16er-Rangliste auf. Eine Gewinnpartie ist einen Brettpunkt, ein Remis einen halben Brettpunkt wert. Für 4,5 oder mehr Brettpunkte gibt es zwei Mannschaftspunkte, im Falle eines 4:4 erhalten beide Mannschaften je einen Mannschaftspunkt. Für die Rangliste gelten zunächst die Mannschaftspunkte, und falls diese gleich sind, die Brettpunkte. Für Titel und Klassenerhalt zählt bei Mannschafts- und Brettpunktgleichheit der direkte Vergleich, bei erneutem Gleichstand ein Stichkampf. Die Saison ist in sieben Doppelrunden eingeteilt, die samstags ab 14 Uhr und sonntags ab 10 Uhr ausgetragen werden. Zwei Teams bilden jeweils ein Pärchen und treten in einer Doppelrunde überkreuz gegen ein anderes Pärchen an. An einem Freitag vor einer der ersten vier Doppelrunden treten die Reisepartner gegeneinander an.
Seit wann gibt es die Schachbundesliga?
1973 wurde ihre Gründung vom Deutschen Schachbund beschlossen, in der Saison 1974/75 nahm sie in vier regionalen Gruppen zu je acht Mannschaften den Betrieb auf. Die vier Gruppenersten ermittelten am Ende den Meister. In ihrer heutigen Form, nämlich in einer Gruppe mit 16 Mannschaften, gibt es die Schachbundesliga seit 1980. 2007 hat sich die Schachbundesliga vom DSB gelöst und ihren eigenen Verein gegründet. Seitdem ist sie selbständig und führt den Spielbetrieb in Eigenregie durch.
Gibt es auch so etwas wie einen Meisterpokal?
Zur Einführung der eingleisigen Bundesliga 1980 wurde eine Meisterschale gestiftet. Diese Schale ist inzwischen in den Besitz des Rekordmeisters OSG Baden-Baden übergegangen und abgelöst worden durch einen großen Pokal. Auch dieser Pokal ist eine Wandertrophäe, die frühestens in den Besitz eines Vereins übergehen kann, wenn kein Platz mehr für die Eingravierung des Meisters bleibt. Überreicht wird sie vom Präsidenten des Schachbundesliga e.V. oder einem Vertreter.
Wie viele Mannschaften steigen ab?
Nach Beendigung eines Spieljahres steigen vier Mannschaften in die vier Staffeln der 2. Bundesliga ab.
Wer sind die Stars der Liga?
Zahlreiche Weltklasse-Großmeister, Top-Ten-Spieler und sogar mehrfache Weltmeister spielen in der Schachbundesliga. Daneben vertreten viele deutsche Nationalspieler die Erstligavereine, ebenso wie einige der stärksten Spielerinnen. Auch besonders talentierte Nachwuchsspieler sind in der Schachbundesliga aktiv.
Warum haben manche Vereine mehr als 16 Spieler gemeldet?
Über den regulären 16er-Kader hinaus dürfen zwei Jugendspieler gemeldet werden, wovon die meisten Bundesligisten Gebrauch machen.
Wie viel Bedenkzeit hat man in der Schachbundesliga?
In der Schachbundesliga gilt die folgende Bedenkzeit: 100 Minuten für die ersten 40 Züge. Nach der ersten Zeitkontrolle erhält jeder Spieler für den Rest der Partie 50 Minuten zu seiner vorhandenen Restbedenkzeit hinzugefügt. Ab dem ersten Zug erhält jeder Spieler pro Zug eine Gutschrift von 30 Sekunden.
Gilt in der Schachbundesliga ein Remisverbot wie bei verschiedenen internationalen Wettkämpfen?
In der Schachbundesliga gilt ein Verbot von Remisvereinbarungen vor dem 21. Zug. Damit sollen die zuschauerunfreundlichen Kurzremisen unterbunden werden. Ausgenommen vom Verbot ist ein Remis durch dreimalige Stellungswiederholung.
Stimmt es, dass Handys verboten sind?
Mobiltelefone gelten als mögliche Hilfsmittel. Spieler dürfen während ihrer laufenden Partien keinen Zugriff auf elektronische Geräte haben. Zuschauer müssen ihre Handys im Turniersaal ausschalten.
Wann und wo kann man zuschauen?
Samstags wird ab 14 Uhr, sonntags ab 10 Uhr gespielt und freitags gegebenenfalls ab 16 Uhr. Am spannendsten sind in der Regel die dritte und vor allem die vierte Stunde. Nach jeweils vier Stunden ist die erste Zeitkontrolle. An vielen Spielorten werden die Partien kommentiert. Einige Vereine verzichten auf Eintrittsgeld.
Kann man die Partien auch im Internet miterleben?
Alle Wettkämpfe werden über das Liveportal der Schachbundesliga in Zusammenarbeit mit chess24 live übertragen.
Warum haben die Vereine so wenige Heimkämpfe?
Reisen und Übernachtungen sind wesentliche Kostenfaktoren für die Vereine. Darum werden stets zwei Spieltage zu Wochenendrunden zusammengefasst. Zwei möglichst benachbarte Mannschaften bilden für die ganze Saison ein Reisepärchen und treffen in jeder Wochenendrunde auf jeweils ein anderes Reisepärchen.
Wie hängt die Schachbundesliga mit dem Deutschen Schachbund zusammen?
Der DSB hat die Bundesliga ins Leben gerufen. Lange wurden die Vereine gegenüber dem DSB nur durch ihren gewählten Sprecher vertreten. Zunächst war der DSB allein für die Turnierordnung und Verwaltung zuständig. Vorübergehend wurden dann diese Fragen von einem Ausschuss geregelt, dem je drei Vertreter der Vereine und des Schachbundes angehörten. Inzwischen ist die Bundesliga eigenständig. Der Schachbundesliga e.V. ist am 3.Februar 2007 in Berlin gegründet worden, um flexibler zu sein und die Liga besser vermarkten zu können. Auch der DSB ist Mitglied des Vereins.