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Kamsky wie Ding und ein Adventsgeschenk für Baden-Baden (4. Spieltag)

U14-Weltmeister im Schnellschach war er, Vizeweltmeister seiner Altersklasse im Problemlösen ist er. Jetzt ist Bennet Hagner von der OSG Baden-Baden auch der beste Spieler der Schachbundesliga. Nach vier Spieltagen steht der 16-Jährige vor dutzenden Top-Großmeistern an der Spitze der erfolgreichsten Spieler der Saison. Nur Hagner hat alle vier Partien gewonnen.

Damit hat der von Frankfurt nach Baden-Baden gewechselte Hagner erheblich dazu beigetragen, dass auch sein Club ganz oben steht. Zum ersten Advent bescherten sich die Baden-Badener ein 6:2 über Dresden und damit die Tabellenführung.

Schachbundesliga, der 4. Spieltag:

Die Gastgeber in Heimbach-Weis hatten dem Anlass entsprechend Schokoladennikoläuse auf den Spieltischen bereitgestellt. | Foto: Sandra Schmidt

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3:3 nach sechs Punkteteilungen stand es und das Match auf des Messers Schneide. Die Partien an Brett 1, Fedoseev vs. Saric, und Brett 8, Kovacevic vs. Johansson, liefen noch. Aus Münchner Sicht waren 1,5 Punkte aus den letzten beiden Partien drin. Fedoseev verwaltete in einem kaum zu gewinnenden Turmendspiel einen Mehrbauern, während Johansson sich ein wenig Druck herausgespielt hatte. 

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Vladimir Fedoseev gegen Ivan Saric. | Foto: Johannes Grabmeier/SV Deggendorf

Dann kam es anders. Fedoseev siegte in einer Stellung, die Maschinen gehalten hätten, aber die Partie an Brett 8 drehte sich zugunsten von Aleksandar Kovacevic. Und so endete der Vergleich 4:4 mit beiden Gegnern als Tabellennachbarn im Mittelfeld mit jeweils 3 Punkten aus den ersten 4 Matches.

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Bundesliga in Deggendorf. | Foto: Johannes Grabmeier/SV Deggendorf

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In der Klingenstadt liefen die Hamburger zweimal ins Messer, erst dem Düsseldorfer SK, am Sonntag den Gastgebern. Da konnte auch der 1.e4-Spieler Rasmus Svane nichts retten, der schon beim Stande von 1:1 gegen Erwin l'Ami auf den vollen Punkt drückte, nachdem die Partien an Brett 3 und 4 unentschieden geendet waren.

Rasmus Svane gegen Erwin l'Ami. | Foto: Oliver Kniest/SG Solingen
Rasmus Svane gegen Erwin l'Ami. | Foto: Oliver Kniest/SG Solingen

Die vollen Punkte wurden dreifach auf der anderen Seite der Tische eingefahren. Max Warmerdam entzauberte am ersten Brett Frederik Svane, Loek van Wely störten die beiden Damen von Gabor Papp nicht beim Mattsetzen, und im niederländischen Duell am siebten Brett triumphierte Jan Smeets über Nico Zwirs.

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Matt ist Matt, egal wie viele Damen der Gegner hat.

Ganz zum Schluss beim Stand von 5:2 für Solingen drückte Rasmus Svane immer noch, aber mehr als ein halber Punkt war mit Dame+Bauer gegen zwei Türme nicht drin.

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Leonardo Costa (l.) und Alexander Krastev am Jugendbrett, ohne das ein solches vorgesehen gewesen wäre. | Foto: Oliver Kniest/SG Solingen

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Jonas Bjerre punktete für St. Pauli. | Foto: Sandra Schmidt

Mindestens eine der beiden Mannschaften würde nach diesem Vergleich nicht mehr mit null Punkten am Tabellenende herumkrebsen. Aber welche? Beim Auf und Ab in Heimbach-Weis schnupperten beide mal am Sieg, mal mussten beide befürchten, sich eine Niederlage einzufangen.

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Turmversammlung im Eck.

Nominell war erstmal St. Pauli vorne. 3:2 stand es, nachdem Jonas Bjerre seinem Team den ersten Wikinger-Punkt beschert hatte - eine wackelige Führung. Giso Jahncke hatte sich Probleme gegen Sven Tica eingehandelt und Frank Sawatzki gegen Jakub Kosakowski erst recht. Aus Sicht beider Mannschaften waren zu diesen Zeitpunkt Sieg und Niederlage möglich.

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Jakub Kosakowski punktete für Heimbach-Weis/Neuwied. | Foto: Sandra Schmidt

Es wurde dann ein 4:4. Beide Teams haben damit erstmals gepunktet, Heimbach allerdings mit einem Match weniger als Tabellennachbar St. Pauli.

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Der erste Punkt in der Schachbundesliga, Anlass für einen kollektiven Fistpump der Gäste vom Kiez. | Foto: FC St. Pauli

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Gata Kamsky hat es immer gewusst. Noch als das Londoner System allgemein als Amateureröffnung ohne Wumms verschrien war, verdiente der einstige Vizeweltmeister einen Teil seines Lebensunterhalts damit, dass er es rauf und runter spielte. Am Sonntag ab 10 Uhr taten Gata Kamsky und Weltmeister Ding Liren das gleiche. Beide griffen zur WM-Eröffnung London und spielten sich ein wenig Druck heraus. 

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Gata Kamsky spielt London-System - und gewinnt. | Foto: Sven Noppes/SF Deizisau

Beim Ummünzen desselben in einen vollen Punkt war Gata Kamsky gegen Vlatcheslav Ikonnikov erfolgreicher als Ding gegen Gukesh. Zweiter Matchwinner für Deizisau war Neuzugang Daniel Dardha, der im zweiten Einsatz den zweiten Punkt machte.

"Als Belohnung Tabellenplatz zwei" meldeten die Deizisauer nach diesem sicheren Sieg über Bad Mergentheim, dank dessen (und eines mehr gespielten Matches) das Team die am Sonntag pausierenden Düsseldorfer überholt hat. 

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Die Matches in Deizisau. | Foto: Sven Noppes/SF Deizisau

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Drei schnelle Punkteteilungen, danach ging es Schlag auf Schlag für Baden-Baden. Die toll gestarteten Dresdner müssen sich nach der zweiten Niederlage dieses Wochenendes vorerst im Mittelfeld einordnen. Baden-Baden dagegen ist dort angekommen, wo die Mannschaft bis zum Saisonende bleiben möchte - auf Platz eins.

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Bogdan-Daniel Deac gegen Roven Vogel. | Foto: Sven Noppes/SF Deizisau

Vier Partiesiege bescherten der Mannschaft um Maxime-Vachier Lagrave einen Kantersieg. Hübsch anzuschauen war der Erfolg von Bogdan-Daniel Deac über Roven Vogel mit beiderseitigem Königsangriff. Während der Monarch des Rumänen die Flucht ins offene Feld antrat und dort tatsächlich ein sicheres Plätzchen fand, war der von Vogel hoffnungslos verloren.

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Der weiße König ist sicher, der schwarze wird matt.

Spektakulär am technisch-sicher herausgespielten Sieg von Bennet Hagner ist vor allem die Bilanz, die sich daraus ergibt: 4 Partien, 4 Punkte. Auch der zweite Youngster im OSG-Team, Timur Kocharin, gewann, sein erster Sieg in dieser Saison nach drei Punkteteilungen.

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Ob MVL nun hinguckt oder nicht, nur Bennet Hagner hat in dieser Saison vier Punkte aus vier Partien geschafft. | Foto: Sven Noppes/SF Deizisau

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Zbynek Hracek gab seine Weißpartie gegen Dennis Wagner früh remis. | Foto: Sandra Schmidt

Ein verlorener oder ein gewonnener Punkt für den Deutschen Meister? Sicher ist, Viernheim hat im Kampf um die Titelverteidigung gegen stark aufspielende Bremer ein weiteres Mal Federn gelassen. Mit nun drei Miesen erscheint es schon früh in der Saison äußerst unwahrscheinlich, dass die Südhessen am Ende einmal mehr ganz oben stehen.

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Bassem Amin verkalkulierte sich, und sein Team geriet ins Straucheln. | Foto: Sandra Schmidt

In der kritischen Partie des Matches verrechnete sich ausgangs der Eröffnung Bassem Amin gegen Lucas van Foreest. Der Angriff des Ägypters funktionierte nicht, wie er sich das vorgestellt hatte. Mit Turm und zwei Bauern gegen drei (!) Leichtfiguren war das resultierende Endspiel hoffnungslos. Da zudem Jari Reuker seinen Endspielvorteil gegen Konstantin Tarlev nach und nach verwertete, liefen die Viernheimer einen 1,5:3,5-Rückstand hinterher.

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Velimir Ivic gegen Alexey Sarana. | Foto: Sandra Schmidt

Dass sich diese Ausgangslage in ein 4:4 verwandelte, verdanken die Viernheimer ihren Neuzugängen an Brett eins und zwei. Alexey Sarana hatte in der Eröffnung einen geopferten Bauern genommen. Auf Bremer Seite musste Velimir Ivic mitansehen, wie nach und nach seine Kompensation versiegte, bis der geopferte ein glatter Minusbauer war. Beim Stand von 3:4 gelang es Aravinds, sein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern gegen Bremens Vortageshelden Alexander Areshchenko zum Sieg zu führen. 

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Aravindh rettete den Viernheimern um Teamchef Stefan Martin wenigstens einen Punkt. | Foto: Sandra Schmidt

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Ein Kantersieg für die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet, die sich nach drei Niederlagen zu Beginn nun die ersten beiden Punkte gesichert hat. Dank einer starken Leistung an den oberen Brettern zeichnete sich der Erfolg gegen die Gastgeber früh ab. David Navara nutzte aus, dass sich Boban Bogosavljevic in ein verlorenes Endspiel begab. Thomas Beerdsen und Daniel Fridman erhöhten zum zwischenzeitlichen 4,5:1,5.

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Thomas Beerdsen gegen Nikola Sedlak. | Foto: Johannes Grabmeier

Zufrieden waren die Müheimer damit noch nicht. Beim Stand von 5:2 versuchte Michael Feygin, seinen Mehrbauern im Turmendspiel zu verwerten. Nach über 80-zügigem Kampf hatte er diese Aufgabe vollbracht.

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