Ooser Schachgesellschafft: die Durststrecke überwinden
Mit vier siegreichen Mannschaften liegt die OSG Baden-Baden nach Mannschaftspunkten zum Auftakt der Saison 2025/2026 in vier Ligen jeweils in der Tabellenspitzengruppe, nur durch minimalen Abstand beim „Torverhältnis“, den Brettpunkten also, von der absoluten Spitze getrennt.
In der Schachbundesliga gelang zum Auftakt ein 5:3 Auswärtssieg gegen den FC St. Pauli, gefolgt von einem klaren 6:2 gegen den Hamburger SK, die zweite Mannschaft siegte in der zweiten Bundesliga Süd gegen Nickelhütte Aue und die Schachfreunde Bad-Mergentheim, in der Oberliga Baden-Württemberg gewann die OSG III gegen die Schachfreunde Karlsruhe und den SK Ettlingen, und in der Oberliga Baden schließlich, wo erst eine Runde absolviert wurde, setzte sich die OSG IV gegen die SF Gottmadingen durch.

Alexander Donchenko punktete doppelt. | Foto: Christian Hoffmann/SC Viernheim
Der Gleichschritt mit punktgleichen anderen Mannschaften erlaubt zu einem solch frühen Zeitpunkt natürlich noch keine Prognosen, in der Schachbundesliga ist es jedoch das erklärte Ziel des Vereins, vertreten durch Mannschaftsführer Sven Noppes und den 1.Vorsitzenden, Patrick Bittner, die Durststrecke von zwei titellosen Jahren zu überwinden und den Rekord von bisher siebzehn deutschen Meisterschaften mit dem achtzehnten Titelgewinn aufzustocken. Nachdem das Düsseldorfer Feuerwerk der letzten Saison im Rückblick vermutlich ein Strohfeuer bleiben wird, ist allerdings mit den aufgestiegenen Schachfreunden Wolfhagen unversehens ein neues Schwergewicht in der Liga aufgetaucht, das sich, mit Ukrainischen Nationalspielern im Team, nach zwei deutlichen Siegen gegen Dresden und die Schachfreunde Berlin direkt erstmal an die Tabellenspitze gesetzt hat. Auch der zweimalige OSG-Bezwinger der letzten beiden Spielzeiten, Vizemeister SC Viernheim, wird mit Sicherheit bei der Meisterschaftsvergabe weiterhin „ein Wörtchen mitreden“.
Zunächst einmal zählt an der Oos die Freude über die beiden Siege des letzten Wochenendes. Gegen St. Pauli gewannen der von Düsseldorf zur OSG gewechselte Javokhir Sindarov, Richard Rapport und Alexander Donchenko ihre Partien. Dabei gelang Donchenko ein auf diesem Niveau seltenes Kuriosum: der Fang der stärksten gegnerischen Figur, der Dame. Der Partiegewinn war dann nur noch Formsache. Vincent Keymer am Spitzenbrett, Rustam Kasimdzhanov, Radosław Wojtaszek und Etienne Bacrot remisierten, lediglich Nikita Vitiugov überspannte seine Stellung kombinatorisch und musste eine Niederlage quittieren. Gegen den Hamburger SK, stets ein unbequemer Gegner, siegten erneut Richard Rapport und Alexander Donchenko, dazu diesmal auch Radosław Wojtaszek und Etienne Bacrot, Vincent Keymer, Javokhir Sindarov, Nikita Vitiugov, der kein Risiko mehr einging, und erneut Rustam Kasimdzhanov sicherten mit ihren Unentschieden das 6:2-Schlussergebnis ab.