Deutscher Meister Düsseldorf (14. Spieltag)
Der Düsseldorfer SK ist Deutscher Meister 2025. Am 14. Spieltag besiegte der Aufsteiger den SC Heimbach-Weis/Neuwied mit 5:3. Einen Spieltag vor Saisonende führen die Düsseldorfer uneinholbar mit drei Punkten Vorsprung die Tabelle an. Jetzt wollen sie noch ein letztes Ziel erreichen: die Saison mit 30:0 Punkten abschließen, so wie es 2024/25 dem SC Viernheim gelungen ist. Am letzten Spieltag am Sonntag ab 10 Uhr treffen der neue und der scheidende Deutsche Meister aufeinander.

Nachdem er gegen Lukas Winterberg unter die Räder gekommen war, verfolgte anfangs Wadim Rosenstein am Rande der Bretter gebannt, ob sein Team trotzdem gewinnt. Erst als klar war, da brennt nichts an, wandte sich der Düsseldorfer Unternehmer seiner Lieblingsschachvariante zu: Tandem an zwei Brettern gegen Raunak Sadhwani. | Foto: Conrad Schormann
Das Match gegen Heimbach begann mit einer Kuriosität: Die Kantersiege in Serie einfahrende Übermannschaft der Saison lag zurück. Der Rückstand hing mit einer kuriosen Personalie zusammen. Wadim Rosenstein, Sponsor des Düsseldorfer SK, DWZ 1893, besetzte das achte Brett. Gegen IM Lukas Winterberg, Elo 2414, kam er schnell unter die Räder.
Als einzige Mannschaft der Liga hat der Düsseldorfer SK einen der 16 Plätze im Kader an denjenigen vergeben, der die Saison finanziert. Rosenstein habe gerne einmal selbst spielen wollen, berichtet Teamchef und Vereinspräsident Jan Werner. Als sich Rosenstein nach 20 Zügen geschlagen gab, deutete sich schon an, dass es trotzdem reichen würde. Gut zwei Stunden später blickte der am Spitzenbrett noch kämpfende Arjun Erigaisi auf, als er gedämpften Jubel und gegenseitiges Abklatschen vernahm. Sein Team hatte sich 4,5 Punkte und damit die erste Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte gesichert.

Den Samstagabend wollten die Düsseldorfer nutzen, um ein wenig zu feiern, aber in Maßen, wie Werner betont. Man sei ja mit der Saison noch nicht fertig - ebenso wie die Viernheimer, die die Devise ausgegeben haben, den Düsseldorfern wenigstens eine Saisonniederlage zuzufügen. Auch wenn es am Sonntag nicht mehr um den Titel geht, ein sportliches Highlight wird es allemal, ein Kräftemessen zweier Mannschaften, die wahrscheinlich beide einen Eloschnitt um 2700 an die Bretter bringen.
Grund zum Feiern gab es auch in den Reihen des Hamburger SK. Das 5,5:2,5 gegen die SF Bad Mergentheim (die als Absteiger feststehen) geriet angesichts des Siegs von Julian Kramer zur Nebensache. Kramer hat sich damit den Großmeistertitel gesichert. 6,5 Punkte aus 9 Bundesligapartien 2024/25 mit einer Performance von 2617 bedeuten seine dritte Norm und, da er schon eine Elo über 2500 hatte, den Titel.
Sichtlich bewegt und gerührt nahm Kramer vor den Deggendorfer Stadthallen die Gratulationen von Mitspielern, Offiziellen und Fans entgegen - und die seiner Mutter, der er sogleich per Telefon von seiner Errungenschaft berichtete. Schachgroßmeister werden, das sei das Größte, das er je im Leben geschafft hat, sagt Kramer.

Bad Mergentheim steht nach dem 14. Spieltag mit 7 Punkten auf einem Abstiegsplatz und wird dort bleiben, da das Team als einziges schon alle Saisonbegegnungen absolviert hat. Wer neben Bad Mergentheim den Gang in die zweite Liga antreten muss, steht rechnerisch nicht fest, aber zeichnet sich ab.
Um dem Abstieg zu entgehen, müsste der Tabellen-15. SV Mülheim-Nord am Sonntag die OSG Baden-Baden besiegen, während Heimbach und Deggendorf verlieren müssten. Nur in diesem Fall würde dem Bundesliga-Dino aus dem Ruhrgebiet am letzten Spieltag der Sprung über den Strich gelingen.

Alle Ergebnisse des 14. Spieltags: