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"Eine ganz enge Kiste"

„Das ist eine ganz enge Kiste!“, ahnt Jörg Wengler. Die enge Kiste trägt den Aufdruck Schach-Bundesliga und bezieht sich nicht nur auf das Titelrennen, bei dem Serienmeister OSG Baden-Baden und Herausforderer SC Viernheim bis zum direkten Duell wohl keinen Fußbreit nachgeben werden (Hinweis für Zuschauer: Baden-Baden trägt seine Heimkämpfe am Samstag und Sonntag im „Brenners Park-Hotel & Spa“ in Baden-Baden aus).

Noch enger tobt der Abstiegskampf: Die Abstiegsplätze in der 16er-Liga trennen nur zwei Zähler von der oberen Tabellenhälfte und Platz acht.

MSC-Topscorer Ivan Saric soll die 1836er im Abstiegskampf zu zwei Siegen über Dresden und Berlin führen. | Foto: Hartmut Metz

„Es kann alles passieren“, weiß Wengler als Kapitän der Schach-Abteilung des FC Bayern München. Sein FCB liegt mit 6:12 Punkten auf Rang 14. Nur Schönaich und Deggendorf (beide 2:16) schreibt der Abteilungsleiter bereits ab, glaubt Wengler doch, dass man 12:18 Zähler braucht, um im Oberhaus der Denkstrategen zu bleiben.

„Um die Wurst“ geht es für die Bayern daher bereits am Wochenende in Hamburg. Der SK Doppelbauer Turm Kiel (9:9) weist zwar einen Punkt mehr als der Hamburger SK auf – der Tabellensechste ist jedoch genauso wie der -achte schlagbar. Beide könnten bei einem Doppelerfolg von den Münchnern überflügelt werden. „Mal schauen, ob das Glück mal mit uns ist“, sagt Wengler – aber in dem logischen Denksport ist mehr Können als Glücksgöttin Fortuna gefragt. Deshalb sollten die Bayern am Samstag (14 Uhr) gegen Kiel und Sonntag (10 Uhr) gegen den Gastgeber HSK ihre zwei iranischen Asse Parham Maghsoodloo und Seyed Tabatabaei und den ehemaligen Hamburger Großmeister Niclas Huschenbeth aus Bali einfliegen lassen, um das Glück zu zwingen. Mit zwei Siegen könnten die Bayern die beiden norddeutschen Klubs dann sogar überflügeln. „Auch Kiel und Hamburg müssen noch aufpassen“, glaubt Wengler, weil erst am letzten Spieltag der Abstiegskampf entschieden werde.

Auf die Nordlichter hofft eher Lokalrivale Münchener SC 1836. So bliebe der Traditionsclub (6:12)  als Tabellenzwölfter mindestens vor den Bayern. Momentan trennen beide Vereine lediglich ein Brettpunkt – und Werder Bremen liegt mit 31,5 Brettpunkten auf Abstiegsrang 13 genau zwischendrin. Der MSC trifft am Samstag (14 Uhr) in Deggendorf erst auf den USV TU Dresden (9:9). Die Sachsen sind zwar nominell deutlich schwächer als die 1836er, erspielten aber bisher eine ausgeglichene Bilanz.

Für den MSC wäre außerdem am Sonntag (10 Uhr) ein Sieg wichtig: Dann trifft das Oktett um den bisher ungeschlagenen Topscorer Ivan Saric auf die Schachfreunde Berlin (7:11). Die kompakten Hauptstädter müssen zwar stets nach unten schauen – bisher zog der aktuelle Tabellenzehnte aber immer irgendwie den Kopf aus der Schlinge. Diesmal zieht sich die Schlinge aber wohl noch enger als sonst zusammen.

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GER
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5.5
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IRI
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GM
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DWZ
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7
Partien
9

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