Und jetzt der Showdown: Baden-Baden versus Hockenheim
Die deutsche Mannschaftsmeisterschaft wird (höchstwahrscheinlich) am heutigen Samstag ab 17 Uhr im Match zwischen Baden-Baden und Hockenheim entschieden. Nachdem die Baden-Badener ein umkämpftes, knappes Match gegen Deizisau 4,5:3,5 gewonnen haben, stehen beide zwei Runden vor Schluss gleichauf mit zwei Minuspunkten an der Spitze der Tabelle. Deizisau ist durch die Niederlage aus dem Meisterschaftsrennen ausgeschieden.
Deizisau (zur Kamera) ist raus, Baden-Baden (abgewandt) ist jetzt leichter Meisterschaftsfavorit. | Foto via Oliver Köller/chess24
Für mehr als ein 4:4 kam Deizisau gegen die nominell klar favorisierte Grenke-Brudermannschaft aus Baden-Baden nie in Frage. Und bevor dieses 4:4 in greifbarer Nähe schien, sah es lange nach einem Baden-Badener Triumph aus.
2:2 stand es, vier Partien liefen noch, drei davon vorteilhaft für Baden-Baden. Nur Deizisaus Dmitrij Kollars verwaltete einen kleinen Vorteil gegen Rustam Kasimdzhanov – und gab die Partie remis, obwohl es wahrscheinlich erschien, dass ein voller Punkt an seinem Brett für den Mannschaftspunkt notwendig sein würde.
„In so einer Situation remis machen, das geht gar nicht“, scholt im Live-Stream Georgios Souleidis den jungen Großmeister. „Dafür habe ich kein Verständnis.“
Drei Partien liefen noch, in allen stand Baden-Baden besser. Aber dann vermochte es zunächst Richard Rapport nicht, seinen Vorteil gegen den Routinier und World-Cup-Helden Mihal Krasenkow in einen vollen Punkt umzumünzen. Nächster im Bunde war am achten Brett Sergej Movsesian, der Rustem Dautov zugestehen musste, dass der sich eine nicht zu knackende Festung gebaut hatte.
Und so hing beim Stand von 3,5:3,5 alles daran, ob Andreas Heimann gegen Viswanathan Anand halten würde. Nachdem Heimann über lange Zeit seine gedrückte Stellung zäh verteidigt hatte, sah es im Schwerfigurenendspiel ganz danach aus – bis der 47. Zug auf dem Brett stand.
Anand beendete die Partie mit einem taktischen Knallbonbon. Nach 53.f6+! und Heimanns Aufgabe ist seine Mannschaft nun sogar Favorit im Titelrennen. Trotz des Hockenheimer 7,5:0,5 über Speyer-Schwegenheim liegt Baden-Baden nach 13 Runden einen Brettpunkt vorne und könnte mit einem 4:4 im direkten Vergleich eher leben als die Hockenheimer.