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Erlebnis Berlin - Speyer-Schwegenheim vor dem Saisonfinale

Für den Aufsteiger SG Speyer-Schwegenheim war das Saisonziel klar: Klassenerhalt. Als die Liga im März 2020 ihren Spielbetrieb unterbrach, stand die Mannschaft tatsächlich einen Rang vor den Abstiegsplätzen, und in der 18-monatigen Zwangspause haben sich die Chancen, das Ziel zu erreichen, noch einmal verbessert: Es wird nur einen Absteiger geben. Also fahren Mannschaftsführer Richard Sommer und seine Recken frohgemut zum großen Finale in Berlin, von dem sich Sommer ein noch größeres Erlebnis erhofft als ohnehin - und befürchtet, angesichts des gedrängten Spielplans nicht die Zeit für gemütliches Beisammensein zu finden. 

Richard Sommer über …

… den bisherigen Saisonverlauf:

Unser sportliches Ziel war der Klassenerhalt. Momentan liegen wir auf Platz 12, einem Nichtabstiegsplatz. Wenn es so bleibt, bin ich zufrieden.

… besondere/zentrale Mannschaftskämpfe im Lauf der Serie:

Zwei Spielwochenenden sind mit besonders in Erinnerung:

  • die Runden 3 und 4 in Lingen, wo wir mit drei Ersatzspielern angetreten sind und trotzdem mithalten konnten. Gegen Bremen standen wir nach 3 bis 4 Stunden sogar auf Gewinn, auch gegen Lingen nahezu in Bestbesetzung konnten wir Paroli bieten. Am Ende standen zwei knappe Niederlagen und die Erkenntnis, dass sich am Ende doch meist die Erfahrung durchsetzt.
  • Die Runden 7 und 8 in Hockenheim gegen Bayern München und BCA Augsburg, zwei Gegner, die vor der Saison wie wir als Abstiegskandidaten gehandelt wurden. Wir kamen mit lediglich zwei Mannschaftspunkten dort an und es war klar, dass wir punkten mussten, um nicht schon früh den Anschluss zu verlieren. In zwei knappen Begegnungen sammelten wir 3 Mannschaftspunkte, die uns die derzeitige Tabellensituation beschert haben.

.. herausragende Spieler/Spielerinnen:

  • Unsere Großmeister Nijat Abasov und Nikita Meshkovs, die zusammen 14 Partien an den vorderen Brettern bestritten haben und ungeschlagen sind.
  • Unsere langjährigen ungarischen Begleiter Adam Horvath, Miklos Nemeth und Gabor Kovacs, die gemeinsam das erste Doppelwochenende gespielt haben und allesamt gegen ihre nominell stärkeren Gegner aus Viernheim Remis gehalten und gegen ihre Aachener Gegner gewonnen haben.
  • nicht zuletzt Enrico Krämer, der als einer der oben erwähnten Ersatzspieler in Lingen war und dort nicht nur 1,5 Punkte aus 2 Partien holte, sondern dort auch sowohl seinen ersten Bundesligasieg als auch seinen ersten GM-Skalp einheimste.

… den Zusammenhalt des Teams in der Corona-Zwangspause:

Wie fast alles hat während der Corona-Pause auch der Spielbetrieb in unserem Verein geruht. Man hat Kontakt gehalten und größtenteils versucht, über online-Schach seine Spielstärke zu erhalten oder bestenfalls zu verbessern.

… seine Erwartung für das Saisonfinale:

Das sportliche Ziel ist natürlich unverändert, hat aber aufgrund der Coronasituation und der Diskussion über Zugangsbeschränkungen zur SBL an Stellenwert verloren.

Mehr Erwartung habe ich an die Dinge, die jenseits des Schachbrettes vor sich gehen werden: Ist Berlin mit allen Mannschaften sowieso schon ein Erlebnis, so wird es dieses Mal noch insofern getoppt, dass wohl alle Mannschaften im Gegensatz zu den üblichen Wochenenden mit mehr als acht Spielern anreisen werden. Leider wird aufgrund des gedrängten Spielplanes kaum Zeit bleiben, sich auch einmal gemütlich zusammenzusetzen.

… neue Gesichter im Kader:

Auch hier hat die Coronasituation sich eher nachteilig ausgewirkt: Es wird eher weniger denn neue Gesichter geben.

Die Speyer-Schwegenheimer Aufstiegsmannschaft 2019: (von links) FM Denis Mager, IM Miklos Nemeth, Mannschaftsführer Richard Sommer, IM Gabor Kovacs, GM Luca Shytaj, Pascal Flierl, GM Toms Kantans, GM Arturs Neiksans, GM Adam Horvath.
Die Speyer-Schwegenheimer Aufstiegsmannschaft 2019: (von links) FM Denis Mager, IM Miklos Nemeth, Mannschaftsführer Richard Sommer, IM Gabor Kovacs, GM Luca Shytaj, Pascal Flierl, GM Toms Kantans, GM Arturs Neiksans, GM Adam Horvath.

 

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