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Schach in der Metropolregion Rhein-Neckar

Das „Königliche Spiel“ Schach befindet sich wie bekannt seit Jahresbeginn in einer staatlich verordneten Zwangspause. Im Frühjahr 2020 wurde die Spielsaison 2019/2020 unterbrochen und die Fortsetzung in Abhängigkeit des Corona-Pandemie-Verlaufs auf unbestimmte Zeit verschoben.

Von Dieter Auer

Nachdem die Gemeinsame Kommission der Schachbundesliga e.V. am 26.09. die Fortsetzung dieser Spielsaison im Frühjahr 2021 bekannt gegeben hat, wurden folgende Termine veröffentlicht: 27./28. März, 24./25.April und 14,-16.Mai 2021. Das Rennstadtteam aus Hockenheim hat – gemeinsam mit Baden-Baden ohne Niederlage und Punktverlust an der Tabellenspitze liegend- folglich noch 7.Runden zu absolvieren. Mit Titelchancen?

Das Management des erfolgreichen Bundesligisten Schachvereinigung 1930 Hockenheim nahm die neue Entwicklung zum Anlass, um die sportliche wie auch finanzielle Situation umfassend zu analysieren, um vorausschauend die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

Seit dem Aufstieg in die 1.Schachbundesliga im Jahr 2010 hatte man die Metropolregion Rhein-Neckar mit drei dritten Plätzen und zwei Vize-Meister-Titeln überaus erfolgreich vertreten, in Abstiegsgefahr kam man nie und aktuell wird man als einziger ernsthafter Konkurrent von Seriensieger OSG Baden-Baden gehandelt mit drei Punkten Vorsprung vor den Drittplatzierten SF Deizisau und Viernheim.

Obwohl die sportliche Situation des Hockenheimer Rennstadtteams mit realistischen Titelchancen sehr positiv bewertet werden kann, ist die finanzielle Situation nicht nur Corona-Pandemie-bedingt in eine Schieflage geraten. Nach wie vor agiert man ohne Hauptsponsor und lokale sowie regionale Sponsoren befinden sich in diesen Zeiten auf dem Rückzug. Auch die Unterstützung durch die Hockenheimring GmbH fehlt und die Spielstätte des Rennstadtteams – Baden-Württemberg Center- bleibt zunächst geschlossen. Die weitere Entwicklung in Zeiten einer bevorstehenden zweiten Welle bleibt abzuwarten.

Am meisten beklagt das Management des Vereins allerdings die ausbleibende Unterstützung durch die Sportregion Rhein-Neckar e.V. Sowohl die Vereine Schachvereinigung 1930 Hockenheim als auch die Karpow-Schachakademie sind Mitglieder dieser Förderinstitution seit dem Gründungsjahr 2005. Auf Empfehlung hatte man seinerzeit die Karpow-Schachakademie Hockenheim e.V. im Jahr 2007 in Anwesenheit des Weltmeisters Anatoli Karpow im Racket Center Nußloch in Karpow-Schachakademie Rhein-Neckar e.V. umgewandelt.

Während die hohen Erwartungen auf Unterstützung durch die Metropolregion Rhein-Neckar sich wider Erwarten bisher nicht erfüllten, entwickelte sich das Racket Center Nußloch unter Geschäftsführer Dr. Matthias Zimmermann zum zentralen Mittelpunkt des Schachs in der Region RN. „Schach hat ein Zuhause“ titelte der Mannheimer Morgen in jenen Jahren als Weltmeister Anatoli Karpow das Racket Center und die Region regelmäßig besuchte.

Als Dr. h.c. Manfred Lautenschläger von der beschriebenen Situation Kenntnis erhielt, entschloss er sich, das Hockenheimer Rennstadtteam bei der Titeljagd mit seiner ML-Stiftung zu begleiten und zu unterstützen. Manfred Lautenschläger- Ehrenmitglied der Akademie- sowie das Racket Center Nußloch sind neben der Großen Kreisstadt Hockenheim und der Sparkasse Heidelberg die wichtigsten Förderer von Schach in der Region. Das Management des Bundesligisten Hockenheim sagt seinen bisherigen Förderern gerne "Danke schön“.

Das offiziell erklärte Ziel, den Titel „Deutscher Meister 2020“ in die Region zu holen, sollte oder könnte allerdings das Wohlwollen der Verantwortlichen der Metropolregion Rhein-Neckar nach wie vor auf den Plan rufen. Dies könnte durchaus ein neues Ziel für die Sport- und Wissenschaftsregion mit den allseits bekannten hohen Erwartungen und Zielen innerhalb Deutschlands und Europa sein. Die Deutsche Bundesliga sei die stärkste Liga der Welt- so die einheitliche Meinung der Medien.

Foto: von links nach rechts: Ernesto Inarkiev, MF Blerim Kuci, Ivan Saric, Arik Braun, David WL Howell, Tamas Banusz, Vorstand Prof. Dr. Bernd Straub, Team-Chef Dieter Auer, David Baramidze, Rainer Buhmann, Vladimir Fedoseev, Co-Team-Chef Günter Auer

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