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Die Münchner Clubs und die Goldene Ananas

Für die einen Münchner Schachspieler geht es am letzten Bundesliga-Wochenende um die „Goldene Ananas“, wie Bayern-Abteilungsleiter Jörg Wengler sagt. Für Lokalrivale Münchner Schachakademie (MSA) Zugzwang ist es auf der Abschiedstournee aus dem Oberhaus die vorerst letzte Chance, nach Kiel zu reisen. Zumindest bewertet so Großmeister Gerald Hertneck die längstmögliche Fahrt für sein Oktett durch Deutschland.

Bayern-Ass Niclas Huschenbeth bekommt es mit seinem alten Hamburger Verein zu tun, der gegen den Abstieg kämpft. Ob er da unbedingt stechen will? | Foto: Angelika Valkova

Für den Aufsteiger MSA geht es beim SK Doppelbauer Turm Kiel nicht mal mehr um eine Ananas, gleich welcher Couleur. „Die Saison ist verkorkst, und wir haben keinen Geschmack für eine Wiederholung gefunden“, stellt Hertneck klar. Der Tabellenvorletzte (4:22 Punkte) kann die vier Abstiegsränge nicht mehr verlassen. Mit einem Sieg am Samstag, 14 Uhr, über die Hausherren (14:12) würde MSA Zugzwang nur dem FC Bayern (13:13) Schützenhilfe leisten. Und mit einem Punktgewinn am Sonntag, 10 Uhr, könnte der Absteiger dem Hamburger SK (9:17) die Suppe versalzen. Der größte deutsche Schachverein braucht dringend jeden Zähler, um in der Bundesliga zu bleiben.

Der FC Bayern könnte zwar noch vom SC Heimbach-Weis-Neuwied (9:17), der aktuell auf dem Abstiegsplatz 13 liegt, überflügelt werden. Gefeit vor dem Abstieg ist der Tabellenneunte aber, weil der USV Dresden (10:16) auf die Heimbacher trifft und so mindestens eines der beiden Teams sicher hinter den Bayern landet. „Das ist beruhigend“, findet Wengler.

Dennoch will er die „Goldene Ananas“ gewinnen und die Runde in der oberen Tabellenhälfte beenden. Dazu bedarf es am Samstag eines Erfolgs über Hamburg, um tags darauf Kiel zu schlagen und aus eigener Kraft den Tabellensiebten überflügeln zu können. Wengler erwartet gegen die Gastgeber eine leichtere Aufgabe als gegen den Hamburger SK.

„Für die Kieler geht es ja auch um die Goldene Ananas. Der HSK wird hingegen alles aufbieten, was er hat, um in der Liga zu bleiben“, erwartet der Bayern-Kapitän. Dann säßen beim HSK Nihal Sarin und Nils Grandelius an den ersten zwei Brettern vor den Brüdern Rasmus und Frederik Svane, die beide aktuell vereint bei 2627 Elo stehen. Den Abstieg des rührigen Vereins aus der Hansestadt würden sicher viele Fans bedauern – aber im Gegensatz zum Abstieg des Hamburger SV einst im Fußball, wäre dies kein sonderlicher Beinbruch für den HSK. Der größte deutsche Schachverein käme sicher auch schneller wieder nach oben als der HSV.

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Nihal Sarin kommt in dieser Serie bislang auf drei Einsätze für Hamburg, Nils Grandelius auf zwei. Gut möglich, dass beide an diesem Wochenende in Kiel antreten, um den Hamburgern den Klassenerhalt zu sichern. | Foto: Angelika Valkova

 

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