Konstantin Landa (1972-2022)
Bestürzt haben Schachfreundinnen und Schachfreunde weltweit auf den Tod von Konstantin Landa reagiert. Der Großmeister, langjähriger Spieler des SV Mülheim-Nord, ist nach einem Krebsleiden nur 50-jährig gestorben. Er sei eine zentrale Säule des sportlichen Erfolgs gewesen, habe aber insbesondere als Freund beeindruckt, schreiben die Mülheimer in einer Traueranzeige.
Konstantin Landa. | via Konstantin Landas persönliches Archiv
Landa wurde am 22. Mai 1972 in Omsk, einer Stadt im Südwesten Sibiriens, geboren. Seinen ersten Schachunterricht erhielt er im Alter von fünfeinhalb Jahren. Als junger Spieler wurde er von den Großmeistern Alexander Goldin und Evgeny Sveshnikov trainiert. Für Aufsehen am Brett sorgte Landa erstmals 13-jährig, als er in einem Simultan Garry Kasparow besiegte.
Landa wurde 1989 Zweiter bei der sowjetischen Jugendmeisterschaft und 1992 Zweiter bei der Russischen Meisterschaft. 1991 errang er den IM-Titel, 1995 den des Großmeisters. Trotz seiner sportlichen Erfolge nahm er zunächst von einer Profikarriere Abstand. Landa arbeitete als Diplom-Informatiker.
Mit seinem Umzug nach Deutschland 1999 nahm Landas Schachkarriere neu Fahrt auf. Landa spielte - und gewann - unzählige offene Turniere. Im Oktober 2008 stand er 35-jährig mit einer Elozahl von 2678 auf Rang 32 der Weltrangliste. Und doch war Landa noch mehr als Trainer bekannt. Arkadij Naiditsch etwa ging durch seine Schule und wurde vom aufstrebenden Talent zur deutschen Nummer eins. Alexandra Kosteniuk coachte Landa gar zum Weltmeistertitel.
2011 verlieh ihm der Weltverband FIDE den Titel "FIDE Senior Trainer". Als IT-Experte gehörte Landa zu den ersten Schachprofis, die sich mit dem Problem des Betrugs befassten. 2012 bereitete er ein Projekt für Anti-Cheating-Turnierregeln vor und wurde Mitglied der FIDE-Fairplay-Kommission.
Die Mülheimer Traueranzeige: